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Doris Schoger

circular.fashion hat sich commited Kreislaufwirtschaft in der Mode umzusezten

Aktualisiert: 28. Okt. 2020

Man ist sich eigentlich in der Textilindustrie einig: Kleidung sollte so designt werden, dass sie wieder recycelt werden kann. Also aus abgetragener Kleidung soll wieder neue Kleidung werden. Sobald man sich aber daran setzten will dies umzusezten, sieht man nur Probleme, wieso das nicht geht, oder zumindest wegen der Komplexität noch nicht gehen kann. circular.fashion ist ein junges Unternehmen, die sich nicht von den ganzen Problemen der Industrie abschrecken ließen, sondern den Herausforderungen mit Lösungen entgegentreten wollte.


In mehreren Interviews, die ich führte, wurde das Unternehmen immer in Zusammenhang mit ihrem großes Potenzial und den möglichen zukünftigen Effekt ihrer Bemühungen, genannt, weswegen ich es euch auch vorstellen will.





Was macht circular.fashion die?


Das circular.fashion-Team arbeitet daran, in der Textilbranche eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Art des Produktdesigns voranzubringen. Dabei betrachten sie Aspekte von der Produktion bis zum Konsum und des Recyclings.

Also nach dem Ansatz: Design to Recycle.

Vor allem unterstützen sie Modemarken auf ihrem Weg zur Kreislaufwirtschaft, indem sie nachhaltige und kreislauffähige Materialien beschaffen, im Designprozess beraten und einen Infrastrukturansatz für das Recycling bereitstellen.

Ihre Vision

Der Kreislaufgedanke findet in allen Bereichen stetig mehr Anklang - nicht zuletzt in der Modebranche. Sie zählt zu einer der umweltschädlichsten Branche. Zirkuläre Mode ist das Ziel um dies zu ändern. Basierend auf den Hauptprinzipien der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft:

Materialien jederzeit auf ihrem höchsten Wert zu halten und nichts zu verschwenden.

Solche geschlossenen Regelkreise haben das Potenzial, Nachhaltigkeit zu fördern und gleichzeitig durch verbesserte Geschäftsmodelle, die auch langfristig gedeihen, ökologischen, finanziellen und kreativen Wert zu schaffen.

Laut circular.fashion braucht es dazu drei funktionierende Schritte:

  • Mode muss für Zirkularität designt werden

  • Produkte müssen in die richtigen Kanäle zurückgegeben werden

  • Neue Sortierungsprozesse müssen eingeführt werden, um den Recyclings-Kreislauf zu schließen


Also eigentlich muss jeder Aspekt eines Kleidungsstücks überdacht und neu gestaltet werden: von der zunehmenden Verwendung weniger wirkungsvoller Fasern und Materialien über die Erforschung innovativer Design- und Geschäftsstrategien, den Aufbau einer Infrastruktur für das Recycling in geschlossenen Kreisläufen bis hin zur Schaffung von Plattformen für Zusammenarbeit, Innovation und Wissensaustausch.





Ihre Tools

Den größten Einfluß hat circular.fashion durch ihre Tools, die sie der Industrie (ihren Kunden) zur Verfügung stellen.

Circular Design Software

Mit der Circular Design Software können Modemarken zirkuläre und nachhaltige Produkte in einem schlanken und effizienten Prozess entwerfen. Dafür stellen circular.fashion hunderte von Materialien, die sich für die Kreislaufwirtschaft eignen, in einer Datenbank zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es dort Designrichtlinien und Produktinformationen, bis hin zur Erstellung eines Technologiepakets mit einer Zirkularitätsprüfung.

Circular Product Check


Hier können Designer Materialien und Design in einem Konfigurator eingeben und sich bestätigen lassen, dass das Produkt den Kreislaufwirtschaftsrichtlinien entspricht. Dort kann er dann gleich ein circularity.ID-Label beantragen.


Jedes Kleidungsstück, das genehmigt worden ist, erhält einen uniquen Code (die circularity.ID), der in das gewebte Label eingearbeitet werden kann. Dieser ist scanbar und ermöglicht dem Unternehmen, aber auch dem Kunden, den ganzen Lebenszyklus des Produktes zu verfolgen.

Kunden Interface


Der Kunde kann durch die circularity.ID Produktinformationen einsehen: von der Produktion bis zu den verarbeiteten Materialien und Pflegehinweisen. Zudem soll hier daran gearbeitet werden, dem Kunden eine einfache Option für Wiederverkauf zu bieten und ihm genaue Recyclinginformationen mitzuteilen, dass jedes Kleidungsstück wieder in die richtigen Kanäle findet und auch recycelt werden kann.

Sortierungs Software


Durch die circularity.ID können aber auch Textilsortierungen die Produkte gezielt wieder heraussortieren und zu den spezialisierten Partnern bringen, die alle Informationen über die Zusammensetzung jenes Kleidungsstückes besitzen. Diese können dann gezielt in das Faser-zu-Faser recycling gehen.


The circular.fashion system enables products of today to become the resources of tomorrow.

Ihr Service

Circular.fashion bietet neben den Tools, auch Seminare, Webinare, Beratung, Schulungen und Unterlagen zum Circular Design für Firmen an. Im Grunde bringt circular.fashion alle zusammen und schafft somit ein Netzwerk, das nötig ist, um die große Vision der Zirkularität in der Modeindustie umzusetzten.


Was ist der Hintergrund von circular.fashion?


Ina Budde hat in Hamburg Modedesign studiert. Anschließend absolvierte sie ein weiteres Studium: "Sustainability in Fashion" in Berlin. Zusammen mit Produktentwickler Mario Malzacher, der sich auch in der Branche engagierte und bereits ein Start-up aufgebaut hatte, gründete sie später das Unternehmen circular.fashion. Im April 2019 hat das Unternehmen bei den von dem schwedischen Modekonzern H&M ausgerichteten Global Change Awards für The Loop Scoop den Hauptpreis gewonnen, aber die bis dahin hat das Unternehmen mindestens sechs Jahre an den Standards und den Tools gearbeitet und sich gut vernetzt.

Mario Malzacher und Ina Budde Quelle: Stern.de

Wieso ist circular.fashion wichtig für ReCommerce und für meinen Blog?


circular.fashion hat ein Re-Commerce-Tool eingeführt, das es Unternehmen, die die Circularity.ID in ihre Artikel einbauen, ermöglicht ihre Kleidung zu erkennen, wenn sie bei einem (modernen) Textielsortierer (wie z.B. SOEX) bearbeitet werden. Das neue Tool soll es Modemarken erlauben, diese Kleidungsstücke zurückzukaufen um sie beispielsweise auf dem Secondhandmarkt anzubieten. Es wird damit auch möglich, dass Partner der Marken eigene Produktseiten erstellen, die aufgerufen werden, wenn die Tags in der Kleidung gescannt werden. Mehr Details, wie z.B. wann das wirklich einsetzbar sein kann, konnte ich nicht finden. Es wird aber wohl noch lange dauern.




Quelle:

Interview mit Olga Johnston-Antonova

Interview mit Thomas Ahlmann

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