Wow, dann war das Jahr einfach so vorbei. Die letzten Tage war ich kopfmässig bis zur letzten Sekunde im Projekt; mit Herz und Seele.
Samstag 12.12.: Secondhand Tour in Berlin Mitte
Bevor es zum harten Lockdown kam, sind wir nochmal ganz entspannt durch Berlin Mitte und durch die Secondhand Shops geschlendert. Eine Seidenbluse habe ich dabei abgestaubt und ein Schild auf der Straße hat mich daran erinnert, dass es ok ist, Sachen auch mal auszuhalten, die man gerade nicht so geil findet. Ich mag meine dickste Winterjacke schon lange nicht mehr, aber habe leider Secondhand keine gefunden, die mir wirklich gefällt. Gerade, als ich mich wieder beschwert habe, stand mir dieses Schild im Weg:
Jetzt mag ich die Jacke wieder etwas mehr. :)
Mittwoch 17.12.: Auf zum Recycling Hof
Durch meinen Box-Test habe ich viele Sachen bekommen, die keine Verwendung mehr in ihrem eigentlichen Sinn gefunden haben. An diesem Tag sind wir losgezogen und haben Männerkleidung bei der Bahnhofsmission abgegeben, Frauenkleidung (vor allem auch fast neue BHs) im Frauenhaus und den Müll haben wir zum Recycling-Hof der BSR gebracht. Dabei ist mir aufgefallen, dass man dort wirklich selten ist. Fürs nächste Jahr habe ich mir vorgenommen, mich mehr mit den Dingen zu beschäftigen, die nicht mehr in ihrem eigentlichen Sinn genutzt werden können.
Samstag 20.12.: Ich nähe (mal schnell)
Das ganze Jahr hatte ich meiner Nichte schon bei Ebay und in Secondhand Läden Sachen geholt. Jetzt fühlte es sich an, als müsste ich Weihnachten etwas Besonderes machen. Ich habe mich also an meine Nähmaschine gesetzt. Die habe ich mir 2018 neu gekauft. Ich persönlich finde, eine Nähmaschine gehört in jeden Haushalt, wie ein Bügeleisen. Beziehungsweise, ich fände es super, wenn es Nähmaschinen bei Toolbot oder Kurts.tools zum leihen geben würde. Eine kaputte Naht ist so im Nuh repariert.
Zurück zu meinem Geschenk. Ich habe ganz einfach mit einer Wendemütze und einem Dreieckstuch begonnen. Und mit 'ganz einfach' meine ich: 2 mal verschnitten, 3 mal vernäht und einmal fast aufgegeben. Und et voila, die Teile sind echt schön geworden. Das Material habe ich aus einem kaputten Kleid für größere Mädchen und einem alten Fruit of the Loom Sweater gewonnen.
Mittwoch 24.12.: Heilig Abend heißt Geschenke
Heilig Abend heißt Geschenke, aber nicht bei mir dieses Jahr. Ich habe den Lieben etwas Geschenkt, für die ich etwas hatte und für die, für die ich nichts hatte, habe ich nicht wie letztes Jahr aus Panik etwas Schwachsinniges gekauft. Für sie gab es leckere Schokolade und und Nüsse und Gutscheine. Jeder hatte etwas zum auspacken. Ich hatte Angst vor dem Moment. Ich wollte nicht in enttäuschte Gesichter blicken. Aber am Ende des Abends war ich froh, dass wir alle gemeinsam im kleinen Kreis zusammen waren, frei von Corona und niemand etwas bekommen hat, das irgendwo in der Ecke verstauben wird. Deswegen ist das mein neues Motto:
Mein persönliches Highlight war aber das Fake-Duplo meiner Nichte. In einer Test-Box in den letzten Monaten hatte ich ein HelloKitty-Haus bekommen. Es war sehr pink und nicht von Lego der Playmobil, sondern von einem italienischen Konkurrenten. Es lag über 10 Jahre unbespielt bei einer Freundin auf dem Dachboden. Wir hatten damals bei der Spielwarenmesse als Messehostessen in Nürnberg gearbeitet und durften ein paar Sachen am Ende mitnehmen.
Bei Ebay hatte sich zwei Monate keiner dafür interessiert. Meine Schwester hatte schon drei mal nein dazu gesagt. Der Preis, den ich bei Ebay dafür verlangte, lag bei 5 Euro. Trotzdem wollte es niemand haben. Also habe ich es einfach eingepackt, für meine Nichte. Vom Alter her passte es und ich dachte, wenn meine Schwester es nicht mitnehmen will, bleibt es eben zum Spielen bei Oma und Opa.
Was soll ich sagen, das kleine Häuschen war ein Erfolg. Die vielen Türen und Fenster, die kleinen Figuren, die Steine, die man auseinander nehmen kann: das Alles faszinierte die Kleine so sehr, dass sie sich das erste mal über Minuten hinweg mit etwas konstant beschäftigte. Es hat mich sehr gefreut, dass sie Freude daran hat, auch wenn es von den Erwachsenen keiner haben wollte. Ich hoffe, dass noch mehr Kinder mit so etwas spielen können.
Mittwoch 30.12.: Deadlines sind Deadlines
Hätte ich mir nicht selber die Deadline für den Film am Ende diesen Jahres gesetzt, ich würde noch mehr daran machen. Hier noch ein blinzeln mehr, da noch einen Sound mehr. Aber irgendwann ist es auch gut eine Deadline zu haben, sonst würde ich ewig weitermachen. Heute war es soweit. Ich habe die finale Version gesehen. Und es ist bei weitem nicht mehr nur ein Erklärfilm, es sind 4 Gute Vorsätze für 2021 am Ende enthalten. Der Launch zu Sylvester 2020 ist einfach perfekt. So wie es ist. Hier findet ihr den Film.
Donnerstag 31.12.:
Der letzte Wochenbericht ist in dieser Sekunde fertig. Der letzte Newsletter geht gleich raus.
Das Projekt ist somit jetzt beendet.
Falls ihr wissen wollt, wie das jetzt alles für mich war, könnt ihr folgende Artikel lesen:
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