Ich hatte mir fest vorgenommen, ich werde nicht nochmal shoppen gehen vor 2020. #epicfail schon bevor es losgeht
Ich liebe Shoppen und Mode, das war schon immer so. Ob es Sneaker und Lifestyle, oder Sportsachen oder Fashion sind, ich gehe gerne shoppen - am liebsten in Brand Stores. An einem Punkt in meinem Leben hatte ich über 300 Paar Schuhe und mein Kleiderschrank platzte aus allen Nähten. Aber wer kennt es nicht: ein besonderer Anlass steht an...
"... und ich habe nichts zum anziehen. Mein Opa wird in ein paar Wochen 90 Jahre alt und alle meine schönen Kleider sind schon auf Familienfotos."
Also ein letztes Mal zu COS
Nur ein Kleid sollte es werden. Die meisten meiner Kleider sind eher für den Sommer und nicht passend für eine Familienfeier im Januar. Zwei schöne dunkle Kleider gäbe es noch, aber mein Opa hat mal gesagt, die könnte ich zu seiner Beerdigung anziehen. Deswegen möchte ich die lieber nicht an seinem Geburtstag damit ankommen. Man findet immer Ausreden etwas Neues zu kaufen. Und Heute ist ja noch nicht 2020. Heute ist noch nicht Morgen. Heute sind meine Regeln noch nicht in Kraft getreten. Also auf gehts zu COS, einem meiner Lieblingslabels. Oft finde ich dort auch nichts, zu speziell sind viele Schnitte. Heute fand ich aber nicht nur ein Kleid für die Feier, sondern auch eine neue Jeans, ein Hemd, einen Pulli und einen Schal.
Vollversagen vor dem Start
Was ich heute gemacht habe kommt einem Sportler gleich, der am Abend vor Saisonstart nochmal eine Tüte Chips mit Eis isst, eine Packung Zigaretten raucht und alles mit zwei Flaschen Sekt runterspült. Ich hoffe, ich habe morgen keinen Kater und roll mich nicht aus dem Bett. Ich hatte mir den Start anders vorgestellt, aber es ist auch ein Zeichen wie schwer es mir fallen wird, mich an meine eigenen Regeln zu halten. Ich bin loyaler COS Kunde, wenn nicht sogar ein Fan. Viele meiner Lieblingskleidungsstücke sind von COS. Meine derzeitige Lieblingsjeans trage ich fast täglich, auch sie ist von dieser Marke. Immerhin war ich fast das ganze Jahr nicht in Berlin und habe dieses Jahr relativ wenig gekauft. Alles, was ich heute gekauft habe, war im Sale. Vermutlich war auch das ein Grund dafür, dass ich nicht nur mit dem Kleid den Laden verließ. 250 Euro leichter stand ich dann da mit meiner Tüte - ein Kleid für 250 Euro hätte ich wahrscheinlich nicht gekauft. Aber ne neue Jeans brauchte ich, das Hemd ist gut, wenn ich bei Kunden bin und der Schal, den hätte keiner für den Preis dagelassen. Da spielt es auch keine Rolle, dass ich schon ein Dutzend habe.
"Nicht einmal das mit den Materialien hat heute geklappt."
Während die Jeans aus 100% Baumwolle, der Schal aus purer Wolle und der Pulli aus 50% Baumwolle und 50% Wolle ist, ist das Kleid eigentlich am Ende seines Lebens Sondermüll: es ist aus 98% Baumwolle und 2% Elastan. Ich bin ein großer Anhänger des Cradle to Cradle Ansatzes (dazu wird es später einen Blogpost geben), nach dessen Produkte entweder aus biologischen oder technischen Materialien gefertigt werden sollten, um sie später wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Wenn man technische und biologische Materialien mischt, produziert man im Prinzip Müll. Upcyceln kann man das Material zwar ggf. noch, aber irgendwann ist es einfach Müll. Zumindest solange wir keine Methode entdecken, die Materialien wieder zu trennen. Somit ist mein schönes Kleid am Ende seines Lebens leider Müll und das gibt meiner neusten Errungenschaft im Kleiderschrank leider einen faden Beigeschmack.
" Es hat mir trotzdem gefallen und ich habe mir vorgenommen es möglichst lange zu tragen."
Ich bin sowas von bereit für 2020
Trotz meines ungeplanten Shoppingvorfalles heute bin ich höchst motiviert ab morgen die Challenge zu rocken und habe absichtlich die Wochen vorher nichts auf "Vorrat" gekauft.
Comments