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Doris Schoger

Pumpipumpe: ein nachbarschaftliches Schweizer Konzept mit einem Namen zum schmunzeln

Aktualisiert: 17. Dez. 2020

Kleine Sticker mit Grafiken sollen laut Pumpipumpe helfen die Nachbarschaft besser zu verknüpfen und dazu anhalten sich gegenseitig Dinge zu leihen.




Was ist Pumpipumpe?


Pumpipumpe folgt einer Vision: das Unternehmen setzt sich für einen bewussteren, nachhaltigeren Konsum ein. Sie beschäftigen sich mit der Frage: Welche Dinge lassen sich in einem Mehrfamilienhaus (für die Berliner: in deinem Block) gut teilen. Ganz konkret, wie viele Schlagbohrer braucht ein Block?


Pumpipumpe will diese nützlichen, aber oft wenig verwendeten Dinge, die in Wohnungen, Schränken, Schachteln und Kellern versteckt sind, sichtbar machen.


Wie soll das funktionieren?


Pumpipumpe stellt Aufkleber bereit, die man an den Briefkästen unten im Hausflur platziert, damit sie jeder sehen kann. Jeder klebt die Aufkleber auf den Briefkasten mit den Dingen, die er hat UND bereit ist zu verleihen. Ein Nachbar braucht nun eine Fahrradpumpe oder ein Bügelbrett? Durch den Gang zu den Briefkästen und die Aufkleber weiß jeder wer was hat UND wer bereit ist, dies auch zu verleihen.



Kostet das was?


Jein! Der Pumpipumpe Stickerbogen kostet 7 Euro inkl. Versandt und enthält 50 Sticker von verschiedenen Gegenständen, 5 leere Joker Sticker zum selber illustrieren, 5 «Ich verleihe:» Sticker als Erklärung an die Nachbarn, 8 Sticker fürs Klingelschild und 1 Pumpipumpe Logo Sticker, den man ergänzend einsetzen kann.

Aber HALT - die neue Generation ist doch Digital!

Ja auch da hat Pumpipump dran gedacht. Ganz ohne Kosten kann man die digitalen Sticker auch auf der Online-Map eintragen und mit der erweiterten Nachbarschaft (im Berlin-Kiez) teilen.


Denn man will aber auch etwas mehr!


Mit den Aufklebern soll aber auch über das einfache Leihen hinaus, auch ein Dialog zwischen Nachbarn und eine Diskussion um die Potentiale von urbanen Nachbarschaften und realen Netzwerken, gerade im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung, angestoßen werden.


Wer hat's erfunden?


Die Schweizer waren es. Um genau zu sein, vier Schweizer Freiberufler, die das ganze als Atelierprojekt in Bern gestartet hatten.


Seit wann gibt es das?


Ende 2012 wurde das Projekt gestartet und seit 2014 ist es ein nicht-gewinnorientierter Verein. Dabei wird der Verein von Vereinsmitgliedern, Gönnern, Partnern und Sponsoren unterstützt.


Und wie groß ist Pumpipumpe jetzt?


Pumpipumpe ist ein gemeinnütziger Verein, also nicht profitorientiert und man findet kaum zahlen. Jeder kann Mitglied werden und mit einem Jahresbeitrag und Ideen die Arbeit des Vereins unterstützen. Über 20.000 Haushalte europaweit haben sich bei Pumpipumpe registriert und machen schon mit. Heute sind die Sticker an Briefkästen von Sizilien bis nach Oslo und von Moskau bis nach Madrid zu finden. Aber keiner der Gründer macht es hauptberuflich und auch ansonsten findet man wenig, also gar nichts, zu einer Wachstumsstrategie. Es wächst also eher organisch.

Fazit:

Riesig ist das ganze nicht. Fast zu schön designed, um zu funktionieren. Aber spätestens, wenn meine Schwester und Nichte kommen, möchte ich es ausprobieren. Vielleicht hat ein Nachbar ja einen Babyschale fürs Auto. Heute habe ich mir endlich meine Aufkleber bestellt. Dabei wurde ich gleich von einem Freund darauf hingewiesen, dass man in Berlin außer den 'Bitte keine Werbung' Sticker, nichts an den Briefkasten kleben darf. Na das will ich mal testen. Und auch ja, wenn ich mein Office/Café eröffne, gibts die Aufkleber direkt bei mir für mein Kiez.





Quelle:

Pumipumpe.ch


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