Nomadi ist ein Berliner Start-Up von Eltern von drei Kindern, die lieber minimalistisch in der Stadt wohnen, als mit vielen günstigen Sachen ein Haus zu füllen. Da sie die Dinge, die sie gerne für ihre Kinder haben wollten, nirgends zur Miete fanden, starteten sie vor ein paar Wochen ihr eigenes Start-Up. Derzeit gibt es dort vor allem, Spielmöbel und Kinderfahrgeräte.
Was ist nomadi?
nomadi ist ein Kinder-Online Shop der nächsten Generation. Statt zum Kauf bieten wir Baby- und Kinderartikel zur Miete an. Wir legen dabei großen Wert auf wirklich gute Produkte, die wir selbst auch nutzen würden. Am liebsten ist es uns, wenn schon bei der Herstellung Aspekte der Nachhaltigkeit mitgedacht werden. Ein Produkt kann aber auch dadurch nachhaltiger werden, dass es von mehreren Familien geteilt und genutzt wird. Zur Zeit vermieten wir Stapelsteine, den Baubau Kletterwürfel, Wobbel Balance Boards, Laufräder, Holzspielzeuge von Plantoys und Kid’s Concept, den Zaunkönig Lernturm und jede Menge anderer hilfreicher Produkte für Babys und Kinder. Fahrradzubehör und Kinderwagen kommen gerade noch dazu und für die Zukunft haben wir weitere Sortimentserweiterungen geplant. Da stehen wir schon in Kontakt mit ein paar Brands. Wir verwenden viel Zeit und Mühe für die Gespräche mit Herstellern, weil wir möchten, dass sie voll und ganz hinter unserer Idee stehen.
Wie funktioniert nomadi genau?
Die allermeisten Produkte stehen bei nomadi zur Miete für einen, drei, sechs oder zwölf Monate zur Verfügung, weil wir davon ausgehen, dass Babys und Kinder in diesen Intervallen aus ihnen herauswachsen oder die Lust an ihnen verlieren. Aus ökologischen Erwägungen erheben wir für Produkte, die für nur einen Monat gemietet werden, Versandkosten bzw. haben besonders sperrige Artikel für eine so kurze Mietdauer ausgeschlossen. Unsere Nutzer:innen zahlen einen Mietpreis pro Monat. Weitere Kosten, eine Grundgebühr etwa oder eine Kaution, entstehen für sie nicht. Zum Ende der Mindestmietdauer können sie entscheiden, ob sie das Produkt für weitere Monate mieten oder an uns zurücksenden möchten. Für Lieblingsstücke gibt es allerdings auch eine Kaufoption, z.B. wenn Familien feststellen, dass ihr Alltag dadurch immens erleichtert wird. Zurückgesendete Produkte werden zunächst auf Herz und Nieren geprüft, gereinigt und aufgearbeitet und dann weitervermietet. Auf diese Weise möchten wir beitragen, den Konsum an Baby- und Kinderprodukten, die ohnehin in sehr ausreichender Menge vorhanden sind, zu reduzieren.
Seit wann gibt es euch?
Wir arbeiten seit ca. einem halben Jahr an der Idee, haben nomadi im Dezember 2020 gegründet und sind seit dem 1. März 2021 mit unserem Online Shop live. Der erste Monat war für uns super erfolgreich und hat unsere Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen. Wir fühlen uns total ermutigt und freuen uns, dass noch mehr Menschen so ticken wie wir und Besitz neu definieren wollen.
Wer seid ihr hinter nomadi?
Wir sind Kristina und Manuel, auch privat ein Paar und Eltern von drei Kindern. Wir leben in Berlin in einer (na klar, Miet-) Wohnung, die inzwischen eigentlich zu klein ist für uns fünf. Aber wir bleiben, weil wir die Wohnung, den Kiez und unsere Nachbarn lieben. Also haben wir uns bewusst für einen minimalistischen Wohnstil entschieden und haben trotzdem alles was wir brauchen.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Wir sind selbst Fans von Miet- und Abomodellen und nutzen sie, wann immer wir können. Im Alltag mit drei Kindern erleben wir, dass für die Beschaffung, Instandhaltung und – am aller wichtigsten – das Wiederloswerden von Kinderprodukten viel Zeit, Energie und Geld drauf geht. Nie haben wir so viel konsumiert wie in den ersten Lebensjahren unserer Kinder. Natürlich gibt es tolle Möglichkeiten über Kleinanzeigenportale, aber gerade hochwertige und nachhaltige Produkte gehen dort oft fast für den Neukaufpreis über den virtuellen
Ladentisch, bleiben also einkommensschwachen Familien weiterhin nicht zugänglich, so dass sie eher gezwungen sind, minderwertiges und umweltbelastendes Spielzeug zu nutzen. Und weil Mieten für uns in anderen Lebensbereichen so gut funktioniert, fanden wir es total naheliegend, diesen Service für Familien auszuprobieren.
Wer sind derzeit eure Kunden?
Unsere Nutzer:innen sind Familien (klar!) aus ganz Deutschland und schöner Weise nicht nur aus Metropolregionen, sondern durchaus auch aus dem ländlichen Bereich. Das ist insofern toll, als dass wir die Sorge hatten, ein Bubbel-Bedürfnis der Großstädter zu lösen. Gefunden wird nomadi fast überwiegend über Social Media-Empfehlungen und Mundpropaganda.
Was sind Pläne für die Zukunft, die große Vision?
Wir träumen davon, dass sich mehr und mehr Hersteller von hochwertigen Produkten entschließen, ihre Vertriebsstrategien um ein Rental-Modell zu ergänzen. Die Abwicklung können wir für sie übernehmen, über unseren Shop oder ihren eigenen. Bis dahin bauen wir unsere Marke und Reputation auf und treiben mit einigen gleichgesinnten Firmen die Bewegung voran - und haben dann hoffentlich genug Know How und technische Lösungen, um sie dabei zu unterstützen.
Vielen lieben Dank, für den Einblick in nomadi. Wenn auch ihr ein Unternehmen kennt, das eine Alternative zu Neuwaren anbietet, schreibt uns gerne eine Mail oder per Instagram.
Über Rebound Stuff
Dieser Blogpost wurde von Rebound Stuff erstellt. Rebound Stuff ist eine Plattform für alle, die Alternativen zu Neuwaren suchen. Wir informieren über Secondhandläden, ReCommerce Shops, Marktplätze, Miet-Konzepte sowie Reparatur- und Reinigungs-Dienstleister. Seit März 2021 bieten wir selbst einen eigenen Secondhand Online-Shop mit Fokus auf Alltagsgegenständen und UpCycling Produkten. Zusätzlich bieten wir eine Ankaufs-App an, über die wir Dinge direkt von privaten Menschen ankaufen, um sie schnell und effektiv wieder Menschen zur Verfügung zu stellen.
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