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Doris Schoger

Wo bekomme ich am meisten für mein Buch? Diese Frage führte mich zu Stefan von Bonavendi

Aktualisiert: 27. Okt. 2020

In dem Interview mit Stefan Zinser Entwickler und Co-Founder von Bonavendi erzählt er mir, wie er und zwei Freunde in nur zwei Monaten eine Vergleichsplattform für Verkaufspreise für Bücher und CD's und DVD's aufgebaut haben.


Wie kam es zu der Gründung von Bonavendi?


Das Unternehmen wurde offiziell 2011 von Florian Forster gegründet, das ist ein gute Freund von mir. Er musste damals umziehen und hatte ziemlich viele Medien, ebenso Bücher, CDs und DVDs. Um die zu verkaufen, fiel ihm damals nur ebay ein. Aber es zeigte sich als viel zu aufwendig. Bei Ebay waren das alles Einzelverkäufe und das war eben recht schwierig und nervig. Am liebsten will man das doch alles an einen als Paket verkaufen und so jemanden findet man selten auf Marktplätzen. Da stieß Florian dann auf Momox und Rebuy. Und ihm fiel auch auf, wie unterschiedlich die Ankaufspreise sich bei den zwei Plattformen gestalteten. Daneben gab es allerdings kein Vergleichsportal.

Es waren zum Teil mehrere Euro Unterschied für ein Buch, so dass sich der Vergleich tatsächlich auch massiv lohnte.

Florian fragte dann Marco, das ist ein weiterer Freund, und mich eines Abends, ob wir nicht so eine Preisvergleichsplattform bauen wollen, wie er sich bei seinem Umzug gewünscht hatte. Flo und ich waren Informatiker und Marco ein Markenter. Zusammen bauten wir das ganze Portal in gerade einmal zwei Monaten, bevor wir damit live gingen. Wir haben damals noch studiert und konnten uns dafür etwas Zeit nehmen. Und wir haben dann auch gleich eine App dazu herausgebracht, mit der man alles einscannen konnte.

Das Gründerteam von Bonavendi v.l.: Stefan Zinser, Florian Forster, Marco Görgmaier (Foto: Rebuyprices)
Das Gründerteam von Bonavendi v.l.: Stefan Zinser, Florian Forster, Marco Görgmaier (Foto: Rebuyprices)

Seit unserer Gründung wachsen wir kontinuierlich organisch

Bei uns gibt es auch seit 3 Jahren die Option, einen Preisvergleich bei gebrauchten Güter wie Smartphones zu machen. Diese Funktion entsprecht nur einem kleinen Anteil unsere Suchanfragen.


Was war euer Ziel mit Bonavendi?


Bonavendi haben wir für Kunden gebaut. Das Besondere an Bonavendi ist, dass man mehrere Bücher einscannen kann, und Bonavendi dann sagt, wo man das ganze Paket an Büchern zu den besten Konditionen verkaufen kann.

Seit es Bonavendi gibt, optimieren wir im Hintergrund immer weiter, auch wenn sich auf der Webseite seit 2014 nicht viel verändert hat. Die Datenübergabe an die ReCommerce-Portale ist z.B. viel besser geworden. Wenn man bei uns die Waren eingibt oder einscannt, können wir sie direkt in den Verkaufswarenkorb packen, sobald man sich für ein Unternehmen, an das man verkaufen kann, entschieden hat. Und wir haben einen ‘Paketfinder’, d.h. wir können viele Produkte auf einmal bearbeiten. Bis zu 10.000, wenn man will. Dann läuft zwar die Daten- und Preisabfrage ein paar Stunden, aber es funktioniert. Bonavendi vergleicht dann viele Plattformen für viele Artikel und bündelt sie dann in die Warenkörbe mit den besten Konditionen.


Ich glaube, man kann sagen, dass unser Ziel ist, gebrauchte Produkte dorthin zu vermitteln, wo sie am meisten wertgeschätzt werden.




Wie finanziert sich die Plattform?


Bonavendi beruht auf dem Affiliate-Programm, d.h. wir erhalten einen kleinen Teil des Umsatzes der Webseite, zu der wir den Kunden weiterleiten, wenn eine Transaktion zustande kommt.


(Affiliate-Marketing kommt aus den USA und wird hierzulande auch gern als Partnerprogramm bezeichnet. Einfach gesagt, ist es ein internet-basiertes Provisionssystem. Firmen, die online z.B. Produkte in einem Shop verkaufen, bezahlen Provisionen an Website-Betreiber, die Besucher zu ihrem Shop „schicken“, welche dann auch was kaufen. So bietet z.B. Amazon ein eigenes und sehr lukratives Partnerprogramm an.)


Was für Kunden habt ihr?


Das geht quer durch die Bank, aber man kann sagen viele Bestandskunden, die immer wieder kommen. Von Leuten, die Wohnungs- und Besitzauflöser sind, bis zu Jugendlichen, die sich was mit Büchern dazu verdienen wollen, die sie Zuhause finden. Im Kundensupport sehen wir auch viele Rentner, denen wir dann helfen, mit der Plattform zurechtzukommen. Aber ich würde sagen querbeet. Wir haben pro Tag schon eine sehr hohe Besucherzahl, nur die Menge an Transaktionen, die dann erfolgt, ist noch nicht so hoch.


Welche Veränderungen habt ihr gesehen? Haben die Leute Interesse an eurem Angebot?


Unsere Zahlen steigen vom ersten Tag an kontinuierlich, aber ich vermute das liegt daran, dass wir als Plattform bekannter werden, nicht aber weil das Thema an Fahrt stark aufgenommen hat. Wir hatten erwartet, dass das Thema stärker anzieht. Aber allein Begriffe wie ReCommerce scheinen in der Gesellschaft noch nicht angekommen zu sein. Wir erwarten aber, dass es eine Verzögerung ist und dass das Thema später noch einen großen Anklang findet. Wenn wir Leute auf unsere Seite bekommen, machen wir das oft mit den Namen der großen ReCommerce Player, und nicht mit dem Begriffe ReCommerce selbst. Diese sind noch viel zu unbekannt.


Denkst du das ist der Grund, dass es noch so wenig Vergleichsplattformen für den Verkauf gibt? Ich habe ja ein paar gefunden, aber die scheinen alle nur so halb-aktiv zu sein.


Ja, so eine wirkliche Konkurrenz scheinen wir nicht mehr zu haben. Es gab viele Plattformen, die mit uns begonnen haben, besonders einen sehr aktiven Mitbewerber, der gleich mehrere Plattformen startete, aber um den ist es eher still geworden und die Seiten liegen etwas brach.


Wo seht ihr Bonavendi in fünf Jahren?


Wenn es nach uns geht, expandieren wir durch Internationalisierung und Erweiterungen der Kategorien. Derzeit gibt es uns in Deutschland, Österreich und den USA. In den USA ist der Sekundärmarkt für College-Bücher z.B. riesig und es gibt dort Mitbewerber, die sich nur um diesen Markt kümmern. In Europa gibt es darüber hinaus noch sehr viel Potential in unseren Nachbarländern. Da muss man einfach auch die großen ReCommerce-Unternehmen wie momox und Rebuy verfolgen, wo die hingehen, welche Kategorien sie eröffnen. Wir möchten jetzt vor allem mehr in den Technikbereich. Handys und Tablets sind für uns interessant. Sogar Kleidung könnten wir uns vorstellen, aber das ist jetzt noch zu früh, da kann man eben noch nicht genug Anbieter vergleichen, da die Kategorie noch nicht genug Dynamik für ein Vergleichsportal bietet. Derzeit machen wir Bonavendi nebenbei zu unserem Hauptberuf


Wie siehst du den ganzen ReCommerce Markt? In welche Richtung denkst du geht es?


Wir glauben, das Thema Ressourcenknappheit wird immer lauter werden, da kann das Thema ReCommcerce nur wichtiger werden. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball.



Vielen Dank Stefan Zinser für das Telefoninterview und die Ehrlichkeit zum Stand von Bonavendi. Wir bleiben gespannt.


















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